Wie wir arbeiten

Wir bauen Brücken

Wie wir arbeiten

Bevor die Therapie beginnen kann

Zunächst benötigen wir von Ihnen ein Rezept für Sprach-, Sprech-, Stimm- oder Schlucktherapie, das jeder Arzt und jede Ärztin für Sie oder für Ihr Kind ausstellen darf. Je nach Schwerpunkt sind dies in der Regel Haus- oder Kinderärzte, Neurologen, HNO-Ärzte, Pädaudiologen, Phoniater in Praxen oder Zentren (z.B. Sozialpädiatrisches Zentrum, SPZ), Zahnärzte, Kieferorthopäden u.a.. Wenn Ihr Arzt oder Ihre Ärztin die Therapie für medizinisch notwendig hält, vereinbaren Sie einen Termin mit uns. Zum Teil stellen diese erst dann eine Verordnung aus, wenn Sie bereits einen Termin bei einem Therapeuten haben. Das ist auch sinnvoll, denn Verordnungen müssen innerhalb von 28 Tagen nach Ausstellungsdatum begonnen werden und es gibt fast überall Wartezeiten. Bis zum 18. Lebensjahr wird die Behandlung in der Regel komplett von den Krankenkassen übernommen.

Bei einer Lese- und Rechtschreibtherapie (sog. Lerntherapie bzw. Legasthenietherapie) ist es sinnvoll, zuerst beim zuständigen Fachbereich für Jugend und Familie (Jugendamt) zu erfragen, was benötigt wird. Das ist in der Regel eine kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik. Entsprechende Kinder- und Jugend-Psychiater kann Ihnen ebenfalls Ihr Fachbereich Jugend und Familie nennen oder Sie finden sie im Internet oder über Ihren Haus- oder Kinderarzt. Dort vereinbaren Sie einen Termin zur Überprüfung, ob eine Lese-Rechtschreibschwäche (LRS) vorliegt. Die Termine dafür variieren stark zwischen 2–10 Sitzungen. Wir empfehlen daher, die Anzahl vorab in den Praxen zu erfragen. Es werden auch ein Hör- und ein Sehtest benötigt, das aktuelle Zeugnis sowie ein ausgefüllter Fragebogen von der Deutsch-Lehrkraft. Vordrucke und alle Informationen dazu erhalten Sie bei Ihrem zuständigen Fachbereich für Jugend und Familie/KSD. Nachdem Sie den Antrag samt Unterlagen eingereicht haben, werden Sie vom Fachbereich zu einem Gespräch eingeladen, in dem Sie als Eltern und Ihr Kind befragt werden. Bei Notwendigkeit werden die Kosten für zunächst 20, 40, 50 oder 60 Stunden LRS- bzw. Lerntherapien übernommen. Wir empfehlen, spätestens nach mündlicher Zusage, Kontakt zu uns aufzunehmen, damit wir zeitnah einen Therapieplatz für Sie reservieren können.

Wir erheben lediglich einmalig pro Behandlungsintervall eine Pauschale von 10 € für Kopien (Hausaufgaben), eine Mappe und kleine Belohnungen. Weitere Kosten entstehen Ihnen bei uns nicht.

Jetzt kann es losgehen – so sieht der weitere Ablauf aus

  • Erste Sitzung mit der Patientin oder dem Patienten – bei Kindern in der Regel gemeinsam mit den Eltern oder einem Elternteil, bei Selektivem Mutismus und in Ausnahmefällen zunächst alleine mit den Eltern
  • Professionelle Diagnostik (Anamnesegespräch, Befunderhebung, Differential- und Förderdiagnostik)
  • Erstellung eines individuell ausgearbeiteten Therapie- bzw. Lernplans, möglichst in Absprache mit der Patientin oder dem Patienten bzw. mit den Eltern
  • Therapie und Beratung der Betroffenen selbst und der Angehörigen. In der Regel werden zunächst 10 Sitzungen 1–2 mal wöchentlich je 30–60 Minuten verordnet – in akuten oder schweren Fällen auch mehr.
  • Kooperation mit weiteren Systembeteiligten wie Erzieher*innen, Lehrer*innen, Ärzt*innen oder anderen Therapeut*innen (wenn sinnvoll und gewünscht)

Unsere Leitlinien, an die wir glauben und nach denen wir handeln

Trotz unterschiedlicher Schwerpunkte und Ausbildungen (Akademische Sprachtherapeutinnen, Logopädinnen, Atem-, Sprech- und Stimmlehrerinnen), verbindet uns ein Menschenbild, das den Menschen als eigenverantwortlich handelndes Wesen begreift, das seine Entwicklung im Rahmen seiner Möglichkeiten aktiv mitgestaltet.

Wir finden, dass jeder Mensch das Recht auf und die Möglichkeiten für ein selbstbestimmtes Leben hat. Unser Ziel ist stets die Teilhabe am familiären, sozialen und gesellschaftlichen Geschehen bei größtmöglicher Selbstbestimmung bzw. Selbstwirksamkeit (Self-efficiency). Die sprachliche und nicht-sprachliche Kommunikation ist ein wesentlicher Bestandteil der Teilhabe an der Gesellschaft und unserer Kultur. Bei der Entwicklung dieser können wir Sie effizient begleiten.

Wir bauen Brücken

Was wir machen? Wir bauen Brücken

Zwischen Schwierigkeiten, Störungen und Herausforderungen auf der einen Seite und Kompetenzen, Ressourcen und Entwicklungs-Möglichkeiten auf der anderen Seite. Wir gestalten Bedingungen, unter denen die Entwicklung von Sprache, des Sprechens, der Stimme, des Schluckens, Lesens und Schreibens optimal möglich sind bzw. diese sich bestmöglich regenerieren oder erhalten werden können. Wir bauen auch Brücken zwischen Systemen (z.B. Zuhause – Praxis – KiTa – Schule – Betreuungs- oder Pflegeeinrichtung) wenn es therapeutisch sinnvoll und gewünscht ist. Dabei setzen wir verschiedene diagnostische und therapeutische Methoden und Materialien ein, die unseren Kriterien entsprechen und die wir individuell für den einzelnen Patienten, orientiert an seinem individuellen Alltag, zusammen stellen.

Wir arbeiten nach folgenden Kriterien

  • Sprach- und handlungsorientiert
  • Alltagsorientiert
  • Ressourcen- und kompetenzorientiert (im Gegensatz zu defizitorientiert)
  • Systemisch (-ökologisch und -lösungsorientiert)
  • Kooperativ
  • Entwicklungsorientiert (allgemein und individuell)

Dabei liegen uns Kompetenz, Qualität, Kooperation, Handlungsfähigkeit und Zielorientierung sowie eine wertschätzende, ressourcenorientierte und freundlich-humorvolle Atmosphäre besonders am Herzen. Denn nur so ist, nach unserer Überzeugung, effektives Lernen und Wieder-Erlernen möglich.

KoMut-Therapeutin
ARGE-Zulassung
Leibniz Universität