Unsere Angebote für
Erwachsene

Für klare Worte ist es nie zu spät

Unsere Angebote für Erwachsene

Sollten Ihre Sprache, Ihr Sprechen, Ihre Stimme, die Nahrungsaufnahme, das Lesen oder Schreiben beeinträchtigt sein, können Sie auf unsere Expertise zählen. Mit gezielten Übungen in der Therapie oder – wenn möglich – für zu Hause, helfen wir Ihnen dabei, Ihre Fähigkeiten wieder zu erlangen oder weitgehend zu erhalten. Ein kooperativer, freundlich-wertschätzender Umgang ist für uns selbstverständlich.

Ab dem 18. Lebensjahr haben Versicherte eine gesetzliche Zuzahlung in Höhe von ca. 10 % der Heilmittelkosten sowie eine Verordnungsgebühr von 10,00 € zu leisten, sofern sie nicht nach § 62 SGB V von dieser Zuzahlungspflicht befreit sind. Die Befreiung wird direkt bei der zuständigen Krankenkasse beantragt.

Wir behandeln Erwachsene mit:

Störungen der Sprache und des Sprechens

Im Zusammenhang mit einem Schlaganfall, Schädel-Hirntrauma oder anderen neurologischen Erkrankungen

Neurologische Schädigungen und Erkrankungen wie z.B. Morbus Parkinson, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Multiple Sklerose (MS) oder auch demenzielle Erkrankungen können dazu führen, dass der Zugriff auf die Sprache (Aphasie) und/oder das Sprechen (Dysarthrophonie, Sprechapraxie) eingeschränkt sind. Bei einer Aphasie können Probleme in allen sprachlichen Modalitäten (Sprechen, Verstehen, Schreiben und Lesen ), im Sprachverständnis, bei der Worfindung, Wort- und Satzbildung auftreten. Bei einer Dysarthrophonie bestehen Schwierigkeiten bei der Durchführung von Sprechbewegungen. Dies betrifft die Artikulation, den Sprechrhythmus, die Sprechmelodie und Betonung (Intonation) sowie die Stimme. Bei eine Sprechapraxie oder Dyspraxie können willkürlich zielgerichtete und geordnete Bewegungen der Sprechwerkzeuge nicht korrekt ausgeführt werden. Sprachstörungen bei Demenz können sich sehr unterschiedlich im Bereich des Sprechens und auch der Nahrungsaufnahme ausprägen.

Störungen des Lesens und Schreibens bei Erwachsenen

Störungen des Schreibens bei Erwachsenen infolge neurologischer Schädigungen oder Erkrankungen nennt man Dysgraphie oder Agraphie. In der Therapie geht es darum, ehemals erworbene schriftsprachliche Kompetenzen wieder zu erlangen bzw. vorhandene Fähigkeiten möglichst lange zu erhalten. Störungen des Lesens nennt man entsprechend Dyslexie oder Alexie. Die spezifische Therapie zielt ebenfalls auf die Wiedererlangung bzw. den Erhalt der Lesefähigkeit ab.

Störungen der Nahrungsaufnahme bei Erwachsenen

Bei einer eine Schluckstörung (Dysphagie) besteht die Gefahr des Verschluckens. Eine künstliche Ernährung wird vorübergehend notwendig sein bzw. die natürliche Nahrungsaufnahme muss wieder erlernt werden. Voran gehen meist neurologische Schädigungen wie ein Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma oder neurologische Erkrankungen (z.B. ALS, MS, Morbus Parkinson, Demenz). Mittels alltagsorientierter, professioneller Methoden und Strategien wird die natürliche Nahrungsaufnahme wieder angebahnt und geschult.

Störungen der Stimme (Dysphonie)

Bei Stimmstörungen (Dysphonien) kann es sich um organische, funktionelle und psychogene Störungen handeln, welche die Stimmwerkzeuge (Kehlkopfmuskulatur, Stimmlippen) und Stimmfunktionen (Atmung, Stimmgebung und verschiedene Parameter) betreffen. Die Stimme kann heiser, rau, behaucht, gepresst, angestrengt oder belegt klingen. Patient*innen mit Stimmstörungen sind häufig nicht in der Lage, ihre Stimme flexibel und wie gewohnt einzusetzen. Auch berichten viele von Schmerzen oder Missempfindungen wie Trockenheit, einem Räusperzwang und/oder einem Kloßgefühl im Hals. Man spricht von einer Aphonie, wenn keine Laute und Töne mehr produziert werden können. Wenn hauptsächlich das Singen beeinträchtigt ist, wird dies als Dysodie bezeichnet.

Organische Stimmstörungen können ihre Ursache z.B. in Entzündungen, Tumoren oder Lähmungen (z.B. nach Operationen) haben.

Funktionelle Stimmstörungen können durch einen unphysiologischen/falschen Gebrauch der Stimme bzw. stimmschädigende Gewohnheiten hervorgerufen oder begünstigt werden. Eine funktionelle Stimmstörung ist gekennzeichnet durch Veränderungen des Stimmklanges und Einschränkungen der Stimmleistungsfähigkeit, ohne dass erkennbare organische Veränderungen vorliegen. Das Schwingungs- und Schließungsverhalten der Stimmlippen (Stimmbänder) ist gestört. Sie kann entweder hyperfunktionelle (mit erhöhter Spannung) und/oder hypofunktionelle (unterspannte) Komponenten aufweisen.

Bei einer Hyperfunktion ist die Stimmlage meist erhöht und der Stimmumfang eingeschränkt. Als Begleiterscheinung kommt es zu Fehlhaltungen, gestörter Atmung, erhöhtem Sprechtempo und undeutlicher Artikulation. Eine Hypofunktion dagegen zeichnet sich durch einen behauchten, kraftlosen Stimmklang aus mit eher flacher Atmung und herabgesetzter Muskelspannung.

Hyperfunktionelle Komponenten können auf Dauer zu organischen Veränderungen (Stimmknötchen) oder zu Stimmermüdung führen. Wenn Menschen mit hypofunktioneller Stimmgebung in z.B. Sprecherberufen hoher Stimmbelastung ausgesetzt sind, können sie in Folge zur Überwindung der Kraftlosigkeit mit zu viel Spannung und Stimmanstrengung sprechen und somit eine Hyperfunktion entwickeln. Meist liegen jedoch gemischte Formen vor. Auch organische Stimmstörungen können im Verlauf funktionelle Stimmstörungen mit sich bringen. Psychogene Stimmstörungen haben ihren Ursprung in Ungleichgewichten des psychischen Systems bzw. psychischen Belastungen. Nicht selten hat ein übermäßiger oder falscher Stimmgebrauch auch eine psychosoziale Komponente. Da Stimme und Stimmung einander stark beeinflussen können, sind psychische und funktionelle Faktoren manchmal miteinander verwoben. Dies wird in einer Stimmtherapie berücksichtigt.

Bei einer Stimmstörung entwickeln wir mit Ihnen zusammen einen spezifischen Behandlungsplan (z.B. nach Schlaffhorst-Andersen). Je nach Art und Ursache können dazu Übungen zur Haltung, Atmung, An- und Entspannung, Wahrnehmung und Bewegung sowie Beratung für den Alltag zählen – bis Sie sich wieder „stimmig“ fühlen.

Redeflussstörungen

Die wohl bekannteste Störung des Redeflusses ist das „Stottern“, welches in unterschiedlichen Schweregraden und Ausprägungen auftreten kann. Hierzu zählen Lautdehnungen, Laut- Silben- und Wortwiederholungen sowie Blockaden mit ggf. auch mimischen oder gestischen Mitbewegungen/Tics.

Beim „Poltern“ werden aufgrund zu hoher Sprechgeschwindigkeit Laute, Silben oder ganze Wörter ausgelassen. Die Aussprache klingt „verwaschen“ und schwer verstehbar.

Mittels verschiedener fundierter therapeutischer Methoden (z.B. nach Bindel/Hannoveraner Modell, Bonner Stottertherapie, nach Hansen/Iven) wird ein Therapieplan erstellt. Ziel ist, durch gezielte Pausen und Modifikation ein möglichst natürliches Sprechen zu erlangen. Übungen aus der Therapie werden mit nach Hause gegeben. Ein Transfer in den Alltag wird begleitet und unterstützt.